Die Reise „Meer und Musik“ bot tatsächlich nicht nur viel Musik und glasklares Meer, sondern von allem noch „mehr“. Die einzigartige Atmosphäre an Bord ermöglicht Musikliebhabern unvergessliche Tage. Neben Proben und Konzerten der Wr. Philharmoniker gab es auch Solistenkonzerte: So musizierte Matthias Fletzberger u.a. mit Ramon Vargas, Thomas Hampson sowie den „Clarinotts“.

Die Süddeutsche Zeitung berichtete über die Kreuzfahrt: „Nach vier Jahren Pause ist Springers Label „Musik & Meer“ das in diesem Jahr nahezu perfekt gelungen: Für die mexikanischen Señoras kommt Tenor Ramón Vargas an Bord, für die Fernost-Fraktion die Chinesin Ma Xiaohui, ein Star an einem seltsamen Lauteninstrument namens Erhu; für die deutschsprachigen Freunde des gepflegten Liedguts die Mezzosopranistin Bernarda Fink. Globale Stars sind ohnehin Dirigent Zubin Mehta und Bariton Thomas Hampson.

Ersterer stößt für ein Konzert in Livorno dazu, Letzterer für eines in Barcelona und einen Liederabend an Bord mit dem Pianisten Matthias Fletzberger, irgendwo zwischen Ibiza und Palma. Und obendrein haben die Philharmoniker Dominique Meyer mitgebracht. Der ist Direktor der Wiener Staatsoper, was bei österreichischen Musikliebhabern mehr gilt als der Bundespräsident und was den armen Meyer während der Reise zum Objekt der Begierde für Wiener Hofratswitwen macht.

Und natürlich kommen die Klassik-Pilger auf ihre Kosten. Alle Konzerte sind extrem hörenswert, die Künstler ihre Gagen allemal wert, schon allein der Besuch des überbordend dekorierten Konzertsaals von Barcelona lohnt sich. Für den wahren Philharmonikerfreund sind es aber wohl diese raren Momente, für die er gerne eine solche Reise bezahlt: Zum Beispiel, wenn Thomas Hampson mehr als eine Stunde lang seinen verklärten weiblichen Fans persönliche Widmungen ins Programmheft schreibt. Oder wenn es einer Verehrerin von Zubin Mehta bei ähnlicher Gelegenheit gelingt, dem vergötterten Maestro mit einer Pinzette ein irdisches Haar auszuzupfen.
‚Wir haben keine Berührungsängste‘, sagt Thomas Hampson, ‚wir leben doch nicht in einer Blase.'“